Ein Tag zur Bestandsaufnahme der heimischen Natur
Foto: Xeris spectrum (schwarze Kiefernholzwespe) – Rea Brinkhoff
Seit vielen Jahren unterstützt die NAJU Kreis Ahrweiler die Durchführung des GEO–Tags der Natur. In diesem Jahr wurden die NAJU-Kinder durch die „mission grün“, naturbegeisterte Kinder aus dem Flutgebiet Ahrweiler, bei der Inventarisierung unterstützt. Der Geo-Aktionstag am Samstag den 11.06. fand bei strahlendem Sonnenschein am Rande des Naturschutzsgebietes „Swistbachaue“ in Eckendorf statt. Ausgestattet mit Fangnetzen, Lupen- und Stopfengläsern zogen die Kinder los um Kleinsttiere in der nahen Umgebung zu fangen und zum Dokumentationstisch zu bringen. Federführend durch Prof. Thomas Wagner (Uni Koblenz) und einigen NABU-Mitgliedern wurden Tiere und Pflanzen dort bestimmt und dokumentiert. Wie fleißig die Kinder unterwegs waren, zeigen die beeindruckenden Ergebnisse des Aufnahmebogens.
Innerhalb von 5 Stunden wurden mit Hilfe der Kinder insgesamt 69 Insektenarten, 4 Spinnentierarten, 37 Vogelarten, 3 Weichtierarten, 2 Amphibienarten, 2 Säugetierarten und 78 Pflanzenarten kennengelernt und kartiert. Im Anschluss an die Bestimmung und Dokumentation brachten die Kinder die eingefangenen Tiere natürlich wieder in ihre Habitate oder auf ihre Nahrungspflanzen zurück. Sie erfuhren dabei, wie wichtig es ist insbesondere Raupen und Larven wieder auf die Nahrungspflanzen zu bringen, auf der man die Tiere gefangen hatte. Die Abhängigkeit vieler Insektenarten von ihren speziellen Nahrungspflanzen konnte so vermittelt werden. Daher ist auch die Aufnahme der Pflanzenarten bei der Bestandsaufnahme immens wichtig.
Highlight an diesem Tag war die schwarze Kiefernholzwespe (Xeris spectrum), die nach der Eiablage an einer Fichte erschöpft am Fuß der Fichte saß und gefangen werden konnte. Der ca. 2cm lange Legebohrer für die Eiablage hat alle mächtig beeindruckt. Auf diese für die Kinder abenteuerliche Weise werden nicht nur Artenkenntnisse vermittelt, sondern auch das Verständnis für die Zusammenhänge in der Natur geschult.
Nur wer über entsprechende Artenkenntnisse verfügt und das Zusammenspiel von Flora und Fauna in den Biotopen kennt, wird die Artenvielfalt schützen um die Ökosystemleistungen unserer Biotope aufrecht zu erhalten.
Marianne Theis-Prodöhl und Jens Woitol oblag die Leitung dieses NABU-Aktionstages. Natürlich hatten sie auch für das leibliche Wohl gesorgt, so dass alle Kinder und Erwachsenen am Ende mit neuem Wissen und gestärkt durch Grillwürstchen und Muffins zufrieden nach Hause fahren konnten.
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