Mehrere Naturliebhaber besuchten den Bausenberg, um dort im Rahmen einer floristischen Exkursion mehr über die zeitigen Frühjahrsblüher zu erfahren.
Am Sonntag, den 20. März 2022 trafen sich zum ersten Mal seit zwei Jahren einige Naturliebhaber um die zeitigen Frühjahrsblüher am Bausenberg kennenzulernen. Nachdem bei allen Teilnehmern der 2G+ - Status abgeprüft war, folgte man dem Weg des früheren Lavastroms zum ehemaligen Abfuhrweg.
Bereits auf diesem Weg wurden einige Frühjahrsblüher gesichtet. Am Ackerrand ergaben die Blüten der purpurroten Taubnesseln und des blau blühenden persischen Ehrenpreis einen schönen Farbaspekt. Auf einer Wiese freute man sich über reichliche Vorkommen des immer noch blühenden Schneeglöckchens. Auch wenn dieses vermutlich in früheren Zeiten einmal aus Gartenabfällen angesalbt wurde, so hat es sich über viele Jahre hinweg einen heimischen Platz am Bausenberg gesichert.
Auf dem ehemaligen Abfuhrweg durch den Wald, konnte man schon erste Grundblätter des Aronstabs sowohl in gefleckter als auch ungefleckter Form erspähen. Das getrennt zweihäusige Wald-Bingelkraut, einige Buschwindröschen, das dunkle Lungenkraut und auch einige Schlüsselblumen trieben im geschützten Waldbereich bereits erste Blütenstände, deren Blüten man nun erfreut betrachtete. Bereits im Blattaustrieb befanden sich ersten Büsche, wie schwarzer Holunder und Weißdorn.
Dem Weg weiter folgend kam man in den Bereich des Trockenrasens, auf dem man größere Bereiche des sehr kleinen teilweise schon fruchtenden Hungerblümchens bewunderte. Auch das Frühlings-Fingerkraut öffnete im Wärmekessel des größten Auflasses bereits einige Blüten. Am Wegesrand konnten dann sowohl die Blattrosetten des kleinen Wiesenknopfs als auch blühende Exemplare des efeublättrigen Ehrenpreis gefunden werden.
Die ersten Veilchenbestände tauchten auf und führten auf der weiteren Exkursion oft zur Verwirrung, da u.a. die Hybriden von März-Veilchen und Rauem Veilchen immer wieder Rätsel aufgaben. Abgerundete Kelchblätter und dunkle Sporne sind beiden Eltern gemein. Beim Rauen Veilchen ist der rotviolette Sporn jedoch deutlich nach oben gebogen und alle vier hellvioletten Blütenblätter sind ausgerandet. Bei den Hybriden ist der Sporn meist heller als die eher blauvioletten Blütenblätter. Die März-Veilchen hingegen sind stets an der tief violetten Blütenfarbe dem Duft und den Ausläufern zu erkennen. Die etwas später zusätzlich gefundenen Blüten des Wald-Veilchens sorgten bei einigen Teilnehmern zu weiteren Fragen. Jedoch konnte hier schnell erklärt werden, dass sich das Wald-Veilchen durch spitze Kelchblätter, kleinere Blüten und einen dunklen Sporn zu erkennen gibt.
Highlight der Führung waren der Acker-Gelbstern, eine Rote-Liste-Art, sowie die kleinen Polster der Finger-Segge mit ihren purpurnen Blattscheiden und den kleinen Blütenständen, welche die Teilnehmer so noch nie bewusst wahrgenommen hatten.
Auf dem schattige Rückweg über den Kraterrand und das Liebespäätsche wurden neben dem gemeinen Tüpfelfarn auch einige standorttypische Moose vorgestellt, die ohne Lupe gut zu erkennen waren.
Um die noch kleinen Blattrosetten des männlichen Knabenkrauts am Wegesrand vor dem Zertreten zu schützen, wurde auf diese extra hingewiesen. Das die Blätter dieser Orchidee sowohl in gefleckter Form als auch ungefleckt auftreten, war für einige Teilnehmer neu.
Viele zeitige Frühjahrsblüher sind klein, teilweise auch unscheinbar und manchmal schwierig in der Artbestimmung. Gemeinsam ist hier jedoch ein guter Einblick in die zeitige Frühjahrsflora gelungen.
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