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Floristische Exkursion Bausenberg

Vom Trauer-Rosenkäfer zum Mannsknabenkraut

Mannsknabenkraut (Orchis mascula) auf dem Bausenberg (Foto: Stefan Blank)
Mannsknabenkraut (Orchis mascula) auf dem Bausenberg (Foto: Stefan Blank)

Am Sonntag, den 6. Mai 2018 trafen sich ca. 20 naturbegeisterte und teilweise sehr qualifizierte Teilnehmer auf dem Mitfahrerparkplatz in Niederzissen (A61) zu der alljährlichen floristischen Exkursion auf den Bausenberg. Besonders erfreut war die Leiterin Andrea Brinkhoff über die Teilnahme von Herrn Walter Müller. Herr Müller ist ein absoluter Kenner der Region, der während der Führung einige Geheimnisse des Bausenbergs mit der Gruppe geteilt hat. Bevor die Flora im Fokus stand, wurde ein Massenvorkommen des Trauer-Rosenkäfers an einigen Beinwellpflanzen auf einer kleinen Brache am Wegesrand bestaunt.

 

Danach führte der Weg auf dem ehemaligen Lavastrom durch unterschiedliche Waldgebiete. So wurde anfangs kurz der Buchenhochwald gestreift, bevor man über die Nordseite zum Eichen-Hainbuchenwald am Kraterinnenrand kam. Hier ging Frau Binkhoff etwas ausführlicher auf Goldnessel, Waldbingelkraut und Elsbeere ein. Beim späteren Aufstieg auf den Kraterrand konnte das einblütige Perlgras, das Hain-Rispengras und die dreinervige Nabelmiere vorgestellt werden. Ein ums andere Mal wurde die Gruppe dabei von einem ockerfarbenen Falter im Zickzackflug überholt. Hier erklärte Herr Müller kurz das hektische Suchverhalten des männlichen Nagelfleckfalters nach paarungsbereiten Weibchen. Kurz vor dem höchsten Punkt des Kraterrings fand man einige Exemplare des „Frühblühenden Habichtskrauts“ (Hieracium glaucinum) mit seinen gelben Blütenköpfen.  Auf dem Kraterrand wurde dann intensiv nach der Vogelnestwurz Ausschau gehalten, die auf Grund ihrer angepassten Farbe im braunen Laub nur schwer auszumachen sind. Obwohl noch recht früh im Jahr konnten man einige schon blühende Exemplare entdecken. Dem Weg folgend kam man auf den südlich exponierten Drachenfliegerplatz. Auf dem Trockenhang mit Genfer-Günsel, Flügelginster und Schwalbenwurz, einer giftigen Pflanze aus der Familie der Hundsgiftgewächse, wurde eine kurze Rast eingelegt.

 

Danach ging es schattig unter Hainbuchen und Eichen weiter bis zu einer Querung die zum unteren Weg führte. Die Leiterin der Exkursion stellte kurz den Goldhahnenfuß mit Fruchtständen und unterschiedlichen Blattformen vor. Am unteren Weg fand man einige blühende Exemplare der „Schwarzwerdenden Platterbse“, ein Hülsenfrüchtler der sich schwarz färbt bei Trocknung. Der große untere Aufschluss bot dann einen mediterranen Aspekt der Bausenbergvegetation. Hier wurden das Sonnenröschen, der einjährige Knäuel, das Silber-Fingerkraut, das Frühlings-Fingerkraut und die jungen Pflänzchen des spät blühenden Trauben-Gamanders gezeigt. Etwas weiter am Wegesrand, fand man dann noch Hufeisenklee, Gewöhnliches Kreuzblümchen und zur Freude der Teilnehmer einige schon fast verblühte Exemplare des Mannsknabenkrauts.

 

Ein Segelfalter auf dem Rückweg zum Parkplatz war das letzte Highlight dieser gelungenen Exkursion.

 

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